Im Rahmen der Trial-DM in Amtzell wurde von allen Fahrerinnen und Fahrern in den Prädikatklassen ein neuer Fahrersprecher gewählt. Mit einer eindeutigen Mehrheit entschied Jan Peters die Wahl für sich. Obwohl er als aktiver Fahrer den meisten Fahrerinnen und Fahrern ein Begriff ist, möchten wir ihn euch heute mit einem kurzen Interview vorstellen. 

Hallo Jan, herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum Fahrersprecher! Im Fahrerlager bist du bekannt wie ein bunter Hund. Würdest du dich für diejenigen, die dich noch nicht kennen, kurz vorstellen?

Vielen Dank erstmal! Ich freue mich, dass ich die Wahl für mich entscheiden konnte, vor allem, weil alle die zur Wahl standen sehr gute Kandidaten waren. Ich bin Jan Peters, 33 Jahre alt aus Mölschbach (Kaiserslautern). Ich fahre seit mehr als 20 Jahren DM und war seit 2004 bei fast allen WM-Läufen (erst als Fahrer, dann als Fotograf/Filmemacher). Ich habe zwei Kinder (1 und 4), eine sehr nette Frau und einen B-Trainerschein Motorsport (Leistungssport).

Was gefällt dir am Trialsport am besten?

Dass man mit relativ wenig Aufwand viel Spaß auf einem Motorrad haben kann. Die Möglichkeit zusammen mit netten Menschen im Gelände zu fahren, sich zwischendrin entspannt zu unterhalten und ein paar Sprüche zu klopfen, macht es für mich aus.

Wie siehst du die Entwicklung des Trialsports?

Ich glaube, dass die Deutsche Meisterschaft im Moment sehr gut dasteht. In den letzten 5-8 Jahren wurde ja kräftig modernisiert und einiges ausprobiert und ich denke, das zahlt sich aus. Die neu-gestaltete Seniorenklasse kommt gut an und die Starterzahlen stimmen. Dies macht DM-Läufe auch für Veranstalter attraktiver und ich hoffe, dass wir so auch 2023 wieder so eine gute Serie auf die Beine stellen können wie in diesem Jahr. Hier und da gibt es natürlich immer Bedarf zur Optimierung, aber ich habe das Gefühl, dass wir im Moment eine gute Fehlerkultur haben.

Auf lange Sicht müssen wir meiner Meinung nach an der Nachwuchsförderung arbeiten, nicht nur auf der Seite des Spitzensports, sondern vor allem an der Basis, in den Vereinen. Zwei Jahre Pandemie haben uns gefühlt etwas zurückgeworfen und für Vereine ist die Zeit nicht leicht. Die Sportbünde fokussieren sich stark darauf, Vereine attraktiver zu machen und je früher wir die Sache angehen, desto höher stehen die Chancen, dass es funktioniert. Mit regelmäßigen Schnuppertrainings, Engagement in der Region (Tag des Sports, Schulfeste, etc.) mehr junge Leute und Familien in die Vereine holen, um dann mit denen zusammen zu arbeiten, die ein fester Teil des Vereinslebens werden wollen und sich vielleicht sogar im Vorstand engagieren.

Worin siehst du deine größte Aufgabe als Fahrersprecher?

In erster Linie natürlich die Interessen der Fahrer zu vertreten und die Kommunikation zwischen Verband und Fahrern zu vereinfachen. Letztlich hoffe ich, dass sich keiner scheut der ein echtes Anliegen hat damit zu mir zu kommen und dass die Zusammenarbeit mit der Trial-Kommission konstruktiv verläuft. Ich vertrete die Einstellung, dass die Veranstaltungen in erster Linie für Fahrer gut sein müssen. Zuschauer etc. kommen dann, wenn die Meisterschaft populär ist und vor allem, wenn die Organisatoren kräftig Werbung machen.

Woher nimmst du die Energie und Motivation, neben Job und Familie in der Klasse 1 an den Start zu gehen und dort gegen die aufstrebenden Nachwuchsfahrer zu kämpfen?

Also – im Moment sind Wettkämpfe fast die einzige Zeit die ich wirklich für mich auf dem Motorrad verbringen kann und das macht einfach sehr viel Spaß. Ich bin sehr froh, dass ich in der Klasse 1 immer noch ganz gut mitfahren kann, auch wenn ich natürlich in den letzten drei Jahren vom Podium in die Top10 abgerutscht bin – dafür habe ich fast alle Fahrer die jetzt vor mir sind selbst im Kader gehabt oder zumindest ab und zu trainiert – und das ist auch ein schönes Gefühl. Vielleicht kann ich auf dem Piesberg ja auch mal wieder etwas weiter vorn landen. Ich habe für diese Saison meine Erwartungen extra niedrig gehalten und das hat ehrlich gesagt ganz gut Funktioniert. Ich hatte ein super Wochenende in Frammersbach und Brake. In Amtzell musste ich leider arbeiten, aber ich glaube die Sektionen dort waren ohnehin eine Nummer zu groß für mich – also alles im Lot bisher!

Vielen Dank für deine Zeit und dein Engagement für den Trialsport!