„Wir sind im Zeitplan, die Strecke für das Nacht-Trial steht. Jetzt kommt der Feinschliff“, sagt Dietrich Siemon, Erster Vorsitzender des MSC Weser-Solling, wenige Tage vor dem größten deutschen Motorrad-Trial auf der Motor- und Radsportstrecke oberhalb von Fürstenhagen. Das Programm des fünften Laufes zur Deutschen Meisterschaft für die Eliteklassen der Männer und Frauen startet am Sonnabend, 29.07.2023, um 19.30 Uhr.
Jonas Schulze, Zweiter Vorsitzender des ADAC-Ortsklubs, freut sich dabei besonders auf die neue spektakuläre Gelände-Sektion neben dem stadionartigen Rund unterhalb der Vereinshütte des MSC. Vom Fuß der Strecke geht es zunächst über Beton- und Sandsteinblöcke in zwei großen Stufen nach oben und mündet an einer hohen schrägen Betonplatte mit aufgesetztem Stein. „Dort sind gewaltige 2,20 Meter zu überwinden. Ein echtes Mut-Eck, gemacht für die Topfahrer“, sagt Schulze.
Gut 30 Tonnen, verteilt auf rund 40 Sandsteine haben die MSCer seit dem Frühjahr mit Bagger und Raupe bewegt.

Erstmals setzt das Technik-Team am neuen Geländeabschnitt eine LED-Beleuchtung ein. „Wir wollen ausprobieren, wie das bei den Fahrern ankommt und ob das moderne Licht passt“, ergänzt Schulze und ist sichtlich stolz auf die Arbeit, die die Aufbau-Crew in den letzten Wochen geleistet hat.
Am Freitag vor dem Nacht-Trial werden rund 30 Scheinwerfer auf Holzmasten gesetzt und die rund 30.000 Watt starken Lampen genau auf die Fahrspuren eingestellt.
Im Laufe des Sonnabends reist das THW Bad Lauterberg an und speist das Flutlicht während des Wettbewerbs mit eigenen Aggregaten.
Bis dahin geht den Vereinsmitgliedern die Arbeit nicht aus. Die Geländesektionen werden von Steinen und Ästen befreit, Vereinshütte und mobile Pavillons hergerichtet. Das Rennbüro im Holzturm erhält neue Tischplatten, die Ergebnistafel, ein großer Torbogen und zahlreiche Werbebanner werden aufgestellt.
Für das Sponsoring meldet Bereichsleiter Volker Meyer: „Ausverkauft.“ „Wir haben für jede Geländesektion einen Sponsor, ebenso für den Start- und den Cateringbereich. Es ist toll, dass auch nach der coronabedingten mehrjährigen Pause gleich wieder so viel Unterstützung für das Nacht-Trial da ist“, sagt Meyer, der im Vorfeld allein acht große Transparente und mehr als 100 Plakate in der Region platziert hat.
Die heiße Phase beginnt mit der Mitgliederversammlung des MSC am Donnerstagabend. Es folgen am Freitag ein Punktrichterseminar und die Beleuchtungsprobe. Am Sonnabendnachmittag gehen auch die Freiwillige Feuerwehr Fürstenhagen sowie das DRK aus Uslar auf Position, sodass während der Veranstaltung insgesamt rund 100 Helfer das Feld der Elitefahrerinnen und -fahrer begleiten.
Die Piloten um die DM-Führenden Franzi Kadlec aus Reichersbeuern und Vivian Wachs aus Frammersbach fahren sich ab ca. 19 Uhr warm. Dann heißt es laut Franzi Kadlec, ehemaliger WM-Achter, neunmaliger Deutscher Meister und Titelverteidiger beim Nacht-Trial: „Immer konzentriert bleiben und alles abrufen. Sonst wird das nichts. Die Konkurrenz ist megastark und die Bedingungen beim Nacht-Trial sind besonders.“

Das ADAC Nacht-Trial des MSC Weser-Solling in Uslar-Fürstenhagen
Trial-Piloten sind die Akrobaten und Kletterer des Motorradsports. Beim Trial gewinnt, wer mit seinem Motorrad schwierige Geländeabschnitte fehlerfrei meistert. Mit Körperbeherrschung und Gespür für die millimetergenaue Linie suchen Trialfahrer den besten Weg über mannshohe Hindernisse und die perfekte Einheit mit ihrem 70 Kilogramm leichten Motorrad. Bodenkontakt mit den Füßen gibt Strafpunkte. Geschwindigkeit spielt keine Rolle, es gibt nur ein Limit für die Fahrzeit. Trial ist die hohe Schule des Motorradfahrens. Beim ADAC Nacht-Trial in Fürstenhagen entsteht dank Flutlicht zusätzliche Spannung und Atmosphäre. Acht Geländesektionen nehmen die Piloten in Angriff. Der Aufbau ist kompakt. Nur wenige Minuten Fußweg liegen zwischen den zahlreichen Zuschauerpunkten. Erstmals ist 2023 auch die Frauenklasse am Start.

Text: Heiner Spannuth, MSC Weser-Solling; Bilder: Volker Meyer, Heiner Spannuth

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